Fasern und Garne - Naturfasern
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Grundlagen Naturfasern Microfasern


Stoffe und Gewirke werden durch unterschiedliche Techniken aus Garnen hergestellt, die ganz wesentlich die Eigenschaften des Endprodukts bestimmen. Garn entsteht durch Spinnen, Zwirnen und weitere Prozesse aus Fasern, wobei die Eigenschaften des Garns wesentlich durch die Eigenschaften der Fasern bzw. der Fasermischungen bestimmt werden. Es gibt sehr viele verschiedene Fasern.

Früher hat ausschließlich Naturfasern genutzt und veredelt - und man hat im Laufe der Jahrtausende gelernt, daraus Stoffe mit herverragenden Eigenschaften herzustellen.  Inzwischen wurden Technofasern entwickelt, die spezielle Eigenschaften der Naturfasern noch übertreffen können und die gezielt auf bestimmte Funktionen optimiert werden können.

Wichtige Naturfasern aus Pflanzen sind Baumwolle und Flachs bzw. Leinen . Naturfasern von Tieren sind beispielsweise Schurwolle von verschiedenen Schafrassen oder Edelhaar-Schurwolle wie z.B. von der Cashmere-Ziege. Eine andere Naturfaser ist Seide, die aus dem Spinnfaden der Maulbeerraupe gewonnen wird.

Die Naturfasern müssen auf verschiedene Weise verarbeitet und veredelt werden, um die Basiseigenschaften optimal zu nutzen. Dazu haben sich im Laufe der Jahrtausende leistungsfähige Verfahren entwickelt.

Leider bietet keine dieser vielen Fasern die optimalen Eigenschaften. Einige Beispiele: Baumwolle ist sehr saugfähig und luftdurchlässig, aber wenig elastisch und wärmend. Wolle ist zwar temperaturausgleichend-wärmend und ein wenig elastisch, tendiert jedoch zum Verfilzen und zum Pilling. Deshalb kommt Faser-Mischungen - auch mit Technofasern - eine erhebliche Bedeutung zu.


Reine Schurwolle wird vom gesunden, lebenden Schaf geschoren und erstmals verarbeitet. Die natürliche Kräuselung der Fasern sorgt für ein gutes Wärmerückhaltevermügen. Wolle speichert in den schuppigen Fasern bis zu 50% ihres Eigengewichts an Luft und kann durch ihre Eiweißsubstanz bis zu 1/3 ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit in Dampfform (Schweiß) aufnehmen ohne feucht zu wirken. Diese Fähigkeit zum Temperaturausgleich wird auch von modernen Kunstfasern nicht errreicht. Schurwolle nimmt kaum Geruch auf (z.B. Schweißgeruch) und ist regen- und schmutzabweisend.

Lammwolle hat ähnliche Eigenschaften, ist besonders weich, jedoch aufgrund der kurzen Fasern relativ wenig strapazierfähig. Die ursprünglich in Spanien beheimateten Merino-Feinwollschafe liefern ebenfalls relativ kurze, aber besonders feine und gekräuselte Fasern (viermal feiner als menschl. Haar). Wolle ohne Anti-Filz-Ausrüstung verfilzt leicht. Auch Motten lieben Wolle: Ohne Anti-Mottenausrüstung ist Mottenfraß zu befürchten.

Edelhaar-Schurwolle (z.B. von Hochgebirgs-Ziegen wie Cashmere, Patmina) ist in ihren Eigenschaften mit Schafschurwolle vergleichbar. Schon im römischen Reich war Cashmere bekannt. Händler brachten vor allem die berühmten, aus feinstem Cashmere gewobenen Imperatoren Schals, die "Pashminas" von Srinagar und Kashmir über die Seidenstrasse nach Europa.

Feinheit, Weichheit und Leichtigkeit der Edelhaare vermitteln ein angenehmes Tragegefühl und die Stoffe haben einen weichen, fließenden Fall. Edelhaar-Wolle ist allerdings nur wenig strapazierfähig und neigt zum Pilling. Diese Edelhaar-Wolle wird aus dem Flaumhaar der im mittelasiatischen Hochland heimischen speziellen Ziegenrassen durch Auskämmen oder Auszupfen gewonnen. Aufgrund der geringen Ausbeute von nur 400-500 Gramm Haar je Tier ist der Preis sehr hoch.


Baumwolle ist das Samenhaar des zur Malvengattung gehörenden Gossypium-Strauches. Sie besteht zu 90% aus Zellulose. Baumwolle gedeiht in Ländern mit subtropischem Klima (z.B. USA, Ägypten, Indien, Südafrika) und ist mengenmäßig der bedeutendste und billigste textile Rohstoff.  Alexander der Große brachte sie 325 v. Chr. aus Indien nach Europa, und seit dem 12. Jahrhundert wird sie auch in Deutschland verarbeitet.

Baumwolle bietet vorteilhafte Eigenschaften wie Weichheit (sie kratzt nicht auf der Haut), Reißfestigkeit, Strapazierfähigkeit, Hautfreundlichkeit, besonders hohe Feuchtigkeitsaufnahme, Widerstandsfähigkeit gegen Hitze und Pflegeleichtigkeit. Die sogenannten Tagesringe der Baumwolle - vergleichbar mit den Jahresringen eines Baumes - können in ihren Zwischenräumen ausgezeichnet Wasser speichern, und dabei auch Schweißbestandteile wie Salze, Säuren und Fette mit aufnehmen, ohne daß die die Faser geschädigt wird. Bei der Wäsche wird alles wieder hygienisch herausgespült. Die Güte der Baumwolle hängt vor allem  von der Stapellänge, der Feinheit  und der Stapelgleichmäßigkeit ab.


Seide wird aus den Kokons gewonnen, in die sich die Seidenraupen einspinnen, bevor sie zum Schmetterling werden. Nach Art der Gewinnung unterscheidet man zwischen Maulbeerseide, die von Zuchtraupen gewonnen wird, die sich von den Blättern des Maulbeerbaums ernähren und Wildseide (Tussahseide) für deren Gewinnung die Kokons bereits geschlüpfter Schmetterlinge verwendet werden. Ursprungsland der Seide ist China. Schon 3000 v. Chr. wurden in China Seidenstoffe gewebt- allerdings  waren sie nur für Adelige bestimmt. Schmugglern gelang es erst 550 n. Chr. die Eier von Seidenraupen nach Europa zu bringen.

Ein Seidenfaden hat eine Länge von bis zu 3000 m, davon sind aber nur 1200 m verwendbar. Charakteristisch für die Seidenfaser sind die für Naturfasern hohe Festigkeit, das gute Isolationsvermügen sowie Feinheit, Geschmeidigkeit und Knittterarmut. Kleidung aus Seide wärmt im Winter und kühlt im Sommer, kann ähnlich wie Schurwolle ca. 30% ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich feucht anzufühlen. Allerdings ist Seide schweißempfindlich.


Die Leinenfasern werden aus dem Stengelinneren der Flachspflanze gewonnen. Flachs wurde schon 4000 v. Chr. von den Ägyptern, Babyloniern und anderen Kulturvölkern angebaut. Die Leinenherstellung erlebte seit dem 17.  Jahrhundert bei uns ihre Blüte. Begriffe aus der ländlichen Leinenverarbeitung haben sich noch heute in unserer Umgangssprache erhalten (etwas durchhecheln, sich die Haare raufen, herumflachsen oder sich verhaspeln).

Die Feinheit der Einzelfaser gleicht der Feinheit der Baumwollfaser. Aber sie ist etwa 2-3 mal reißfester als die Baumwolle. Stoffe aus Leinen eignen sich besonders gut für Sommerkleidung, da die Körperfeuchtigkeit gut aufgenommen und schnell wieder an die Außenluft abgegeben wird. Die Faser ist sehr reißfest und besitzt einen natürlichen Glanz, der auch nach häufigem Waschen erhalten bleibt. Leinenkleidung knittert leicht, von Liebhabern als "Edel-Knitter" geschätzt.


Garne veredeln, spinnen, zwirnen, kombinieren

Naturfasern müssen veredelt werden, wenn man ihre Eigenschaften optimal zur Geltung bringen will. Die rohe Baumwollfaser wird mit mehreren Verarbeitungsschritten zur Garnherstellung vorbereitet bzw. veredelt:
Mercerisieren (mit Natronlauge unter Spannung glätten und strecken, so daß sich festere und dünnere Garne ergeben),
Kämmen bzw. Superkämmen (das langstapelige Baumwollgarn von Verschmutzungen, Knütchen und kurzen Fasern säubern),
Gasieren (die am Garn abstehenden Faserenden zur Glättung absengen).

Die Schurwollfaser wird - z.B. durch besondere Spinnverfahren - geglättet. So entsteht ein gleichmäßigeres Maschenbild, eine brillante Oberfläche, Pillingbildung wird reduziert und die Verfilzung beim Waschen wird vermieden. In der höchsten Stufe der Pflegeleicht-Ausstattung ist schonende Wäsche in der Waschmaschine möglich.

Naturfasern weisen eine relativ geringe (Stapel-)Länge auf. Die Herstellung von Garn erfolgt durch Verspinnen von Fasern. Ein Zwirn entsteht durch das Zusammendrehen von zwei oder mehreren Garnen. Für die Weichheit und die Strapazierfähigkeit eines Garnes ist die Drehhärte entscheidend. Das bedeutet je mehr Drehungen pro Meter gedreht sind, desto härter und reißfester ist ein Garn. Durch verschiedene Spinnarten lassen sich Garne mit unterschiedlichen Effekten erzeugen.  Effektgarne unterscheiden sich in Farbe und Form von normalen Garnen z.B. durch Kombinieren verschiedenfarbiger Fasern (Melange), Verzwirnen von Fäden unterschiedlicher Farbe (Mouliné), durch den Einsatz unregelmäßig dicken Garns (Flammgarn), durch Zwirnen mit unregelmäßigen Schlingen (Bouclé).

Gute Fasermischungen kombinieren die Vorteile der verschiedenen Fasern, die alle einzeln nicht die optimalen Eigenschaften aufweisen. Zusätzlich können die Fasern mit schützenden (Anitmottenausrüstung), hautfreundlichen, vitaliserenden oder temperaturausgleichenden Wirkstoffen (Aloe Vera, Ginko Extrakt, ...) imprägniert werden. Über Mikro- und Nanokapseln kann die Wirkstoffabgabe dauerhaft gesteuert werden. Wichtig ist dabei, daß dieser Ausrüstung in modernster, ökologisch unbedenklicher Art erfolgt.


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