Fasern und Garne - synthetische Micro- & Funktionsfasern
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Grundlagen Naturfasern Microfasern


Stoffe und Gewirke werden durch unterschiedliche Techniken aus Garnen hergestellt, die ganz wesentlich die Eigenschaften des Endprodukts bestimmen. Inzwischen wurden Technofasern entwickelt, die gezielt auf bestimmte Funktionen optimiert werden können und die spezielle Eigenschaften der Naturfasern noch übertreffen können.

Synthetische Fasern sind seit 1935 bekannt. Sie können im Gegensatz zu Naturfasern praktisch unendlich lang gesponnen werden. Sie basieren auf unterschiedlichen Materialien mit verschiedenartigen Eigenschaften und sie können in Dicke, Struktur, Oberfläche und Farbe breit variiert werden. Synthetische Fasern haben eine störmische Entwicklung durchlaufen.

Die Materialien haben mit den ersten Nylon-Strümpfen und Nylon-Hemden nichts mehr gemein. Insbesondere die Entwicklung der Microfasern (s.u.) hat einen gewaltigen Schritt nach vorne gebracht. Microfasern sind feinst ausgesponnene Chemiefasern, z.B. auf Basis Polyamid (z.B. Meryl) oder Modal (MicroModal) mit <10 Mikometer (tausendstel Millimeter) Durchmesser. Seit einigen Jahren gelingt es, Faserfeinheiten von besser als 1 dtex zu erzielen. Das bedeutet, dass 1 g der Faser eine Lauflänge von mehr als 1 km besitzt. Dies übertrifft selbst Seide.


Polyamid / Nylon  - die Ur-Kunstfaser und ihre Nachkommen: Polyamid 6.6-Fasern sind eine Familie von Fasern aus linearen Makromolekülen mit Amidbindungen unterschiedlicher Zusammensetzung, die in der chemischen Grundstruktur der Wolle ähneln. Wie bei den meisten synthetischen Fasern wird aus den Ausgangsstoffen zunächst ein Granulat hergestellt, das dann in eine zähflössige Spinnmasse verwandelt durch Spinndüsen gepresst wird. Die Faser kann unterschiedlich dick, glatt oder gekräuselt sein.

Polyamidfasern sind die ältesten textilen Kunstfasern. Sie wurden 1935 in USA entwickelt und ab 1940 unter dem Namen Nylon (Marke von DuPont) bekannt. Polyamidfasern wurden fast gleichzeitig in Deutschland entwickelt (Perlon von IG Farben). Bekante Textilfaser-Marken sind Tactel von Dupont oder Meryl von Nylstar. Polyamidfasern sind besonders reiß- und scheuerfest (Fallschirmseide), elastisch-formbeständig und pflegeleicht.


Die robusteste aller Chemiefasern ist Polyester (am bekanntesten wohl die Marke Trevira seit 1933). Sie kann dauerhaft gekräuselt werden und damit kälteisolierend und weich. Oder sie wird glatt ausgesponnen, dann ist sie kü̈hl und luftdurchlässig. Als Beimischung kann Polyester beliebt, um empfindliche Gewebe haltbarer.

Fasern aus Polyacryl (eine bekannte Marke ist Dralon) haben einen wollähnlichen Griff und eine hohe Bauschfähigkeit. Sie werden gerne mit Wolle/ Baumwolle gemischt.

Modal bzw. Micro Modal (gleichnamige Marke) ist eine synthetische Faser aus Naturmaterial, nämlich Zellulose von Holz oder Baumwolle - ähnlich wie Viskose. Die Zellulose-Lösung wird unter hoher Hitze durch feine Düsen zu einer feinen Faser gepresst. Modalfasern haben eine hohe Wasser- und Schweißaufnahmefähigkeit - als Microfaser höher als Baumwolle. Sie unterstützten damit ideal den Klimaaustausch des Körpers. Modal/Micro Modal verleiht den Produkten eine glatte Oberfläche und lässt den Glanz und die sanften Farben langandauernd leuchten.

Elasthan ist eine Faser aus linearen Makromolekülen mit Einbindung von Polyurethan (eine bekannte Marke ist Lycra, entwickelt von DuPont). Sie kann um das siebenfache gedehnt werden und zieht sich dann sofort auf ihre ursprüngliche Länge zusammen. Die hohe elastische Dehnung ist auf den besonderen Aufbau der Kettenmoleküle zurückzuführen, die aus weichen und harten Segmenten bestehen. Elasthan wird immer mit anderen Fasern kombiniert und sorgt so für hohe Dehnbarkeit der Stoffe und vermeidet Fadenzieher bei Strümpfen.  Optimale Passform und Formbeständigkeit zeichnen Stoffe mit Lycra-Beimischungen aus. Diese Eigenschaften verleihen Ihrem Kleidungsstück den ganzen Tag Tragekomfort und einen tadellosen Sitz.


Microfasern

Die meisten Synthetikmaterialien nehmen kaum Wasser auf und verändern bei Feuchtigkeit nicht die Form - ein Vorteil im Gegensatz zu Baumwolle. Der Nachteil bei alten "Synthetics" mit ihren dicken Fasern: Sie klebten filmartig auf der feuchten Haut. Inzwischen gelingt es Microfasern extrem fein (dünner als 10 micrometer= 10 tausendstel mm) - mit Faserfeinheiten von besser als 1 dtex zu produzieren.

Das bedeutet, dass 1 g der Faser eine Lauflänge von mehr als 1 km besitzt. Dies übertrifft selbst Seide. Einige Faserdicken zum Vergleich: Wolle 17µm, Cashmere 15µm, Baumwolle13µm, Seide 12µm.

Diese extrem dünnen Fasern weisen spezielle physikalische Eigenschaften auf. Die Micro-Fasern enthalten einen Wasser abstoßenden Kern und einen wasseranziehenden Mantel. Aufgrund der hohen Maschendichte und aufgrund großer Faseroberflächen durch Profilierung ergeben sich starke Kapillarwirkungen. So saugt Microfasergewebe die Feuchtigkeit von der Haut ab und gibt sie rasch nach außen weiter. Die Microfaser selbst nimmt fast keine Feuchtigkeit auf. Bei schweißtreibender Aktivität kann können die besten Naturfaser-Gewebe nicht mit der Atmungsaktivität eines Microfaser-Stoffs mithalten.

Abgesehend von den besonderen Klimaeigenschaften sind Microfaser-Gewebe auch durch Anschmiegungsfähigkeit, Weichheit, Optik und angenehmen Griff gekennzeichnet. Die Eigenschaften können für den jeweiligen Einsatzzweck otimiert kombiniert werden. Dabei kann ein Niveau erreicht werden, das Naturfasern bei vielen Eigenschaften übertrifft: elastische Passform ohne einzuengen, rascher Abgabe der Hautfeuchtigkeit und schnelle Trocknung, hohe Strapazierfähigkeit, Haltbarkeit und Pflegeleichtigkeit.



Funktionsfasern

Mittels spezieller Fasergestaltung oder durch Zusatzstoffe lassen sich synthetische Fasern auf außergwöhliche Funktionen optimieren.

Fasern lassen sich z.B. hohl gestalten. Die feinen Polyamid Hohlfasern (z.B. Meryl-Nexten von Nylstar oder ThermaStat von Dupont) sind wie winzige mikroskopische Rührchen aufgebaut. Sie enthalten Luft, die auf natürliche Weise die Temperatur reguliert. Textilien aus dieser Hohlfaser umgeben den Körper mit einer federleichten Hülle, die ihn gegen Temperaturveränderungen schützt und einen aktiven Luftaustausch bei jedem Wetter garantiert. Diese Eigenschaften machen die Gewirke und Gewebe noch ca. 25% leichter als "normale" Microfaserware und erhöhen die Wärmeisolation um ca. 25%. Mit anderen Fasermaterialien sind ähnliche Spezialformen möglich (z.B. auf Polyestetherbasis Coolmax entwickelt von DuPont).

Die Fasern - insbesondere auch die Hohlfasern - lassen sich gezielt mit Wirkstoffen ausstatten, die nicht direkt an der Oberfäche liegen. So enthält z.B. Meryl-Skinlife (eine Polyamidfaser) hauchfeine Silbereinlagerungen. Natürliches Silber ist bio-aktiv und gut verträglich. Das in der Faser eingeschlossene Silber, das mit der Haut nicht in Berührung kommt, wirkt mild bakteriostatisch. Meryl Skinlife hat eine bakteriostatische Wirkung, die auch bei starker körperlicher Anstrengung die Bakterien der menschlichen Haut im Gleichgewicht hält.


 

Gute Fasermischungen kombinieren die Vorteile der verschiedenen Fasern, die alle einzeln nicht die optimalen Eigenschaften aufweisen. Z.B. sind Polyamid-Fasern robust und pflegeleicht, Elasthanfasern dagegen sind hochelastisch und hochformbeständig - zusammen ergeben sich also neue Eiogenschaften. Zusätzlich können die Fasern mit hautfreundlichen, vitaliserenden oder temperaturausgleichenden Wirkstoffen (Aloe Vera, Ginko Extrakt, ...) imprägniert werden. Über Mikro- und Nanokapseln kann die Wirkstoffabgabe dauerhaft gesteuert werden.


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